Bank Austria Kunden haben es nicht leicht und dies schon seit vielen Jahren. Zahlreiche Fusionen, zahlreiche Eigentümerwechseln, dann die Probleme bei der Umstellung des Online Bankings, mit längeren Ausfallszeiten und natürlich die Auflassung von zahlreichen Filialen. Nun gibt es seit einigen Wochen zahlreiche Gerüchte, dass es bei der Bank Austria zu weiteren Veränderungen kommen wird und der 11.11. war der große Tag an dem der Eigentümer, die UniCredit bekannt gibt, wie es denn nun mit der Bank Austria weitergeht. Fakt ist bisher nur, dass das Osteuropa-Geschäft von Wien nach Mailand gehen wird, was aber mit den Retailkunden, also alle Privatkunden und Kunden aus dem KMU-Bereich geschehen wird, das ist noch offen. Hier gibt es laut Unternehmensleitung eine Lösung welche spätestens im Dezember präsentiert wird.
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Wird das Bank Austria Retail Geschäft geschrumpft oder gar verkauft?
Definitiv ist jedoch, dass sich dieses Kundengeschäft in Österreich sehr stark verändern wird. Bleibt das Geschäft mit den kleinen Kunden weiterhin bei der Bank Austria, so kommt es zu weiteren Effizienzsteigerungen wie es die Mutter in Italien wünscht. Resultat wird sein, dass weitere Filialen geschlossen werden und auch beim Service selbst gespart werden wird. Ob die Preise nach oben angepasst werden können, darf bezweifelt werden, denn der Mitbewerb ist in Österreich stark genug um hier einen Wechsel schmackhaft zu machen und alles was die Bank Austria jetzt nicht brauchen kann ist eine größe Abwanderung von bisherigen Kunden.
Die andere Möglichkeit ist, dass das Gechäft mit den Retailkunden verkauft wird. Die BAWAG P.S.K. ist hier angeblich sehr daran interessiert diese Kunden zu übernehmen. Woran es hier aber spießt ist der Preis den die Bank Austria bzw. die UniCredit verlangt und auf deren anderen Seite der Preis, den die BAWAG P.S.K. bezahlen möchte. Speziell die zahlreichen unkündbaren Angestellten der Bank Austria sind der BAWAG P.S.K. bzw. deren Eigentümer ein Dorn im Auge. Die Eigentümer der BAWAG P.S.K. haben nach der Übernahme der damaligen Gewerkschaftsbank ein großes Tabula-Rasa durchgeführt und so in den letzten Jahren die Kosten dementsprechend runtergefahren. Zahlreiche Ausgliederungen, Verkäufe und ein größerer Mitarbeiterabbau war und ist die Folge. Ähnliches wird wohl auch bei der Bank Austria folgen, gleich ob die BAWAG P.S.K. das Geschäft mit den Retailkunden übernimmt oder nicht.
Alternativen zur Bank Austria
In zahlreichen Anzeigen in österreichischen Tageszeitungen bittet der Vorstand der Bank Austria, Willibald Cernko, die Bank Austria Kunden um Geduld. Manche Kunden haben diese Geduld nicht mehr und sind bereits auf der Suche nach einer neuen Bank. Auf der Facebook-Seite der Bank Austria finden sich so manche Statements von unzufriedenen Kunden:
Wenn nun Kunden tatsächlich die Bank wechseln möchten, so geht es vor allem mal um das Gehaltskonto, denn wer das Gehaltskontowechselt, wechselt somit auch die Hausbank. Die wichtigste Frage ist sicherlich, ob man denn nun eine Bank mit Filialstruktur haben möchte oder ob es denn nicht auch eine Direktbank sein darf. Der Vorteil der Direktbank liegt sicherlich darin, dass die Kosten niedriger sind bzw. gar keine Kosten bzw. Gebühren verrechnet werden. In Zeiten des Online Bankings werden Bankfilialen kaum mehr benötigt und selbst Direktbanken wie Hello Bank oder Easybank haben Anlaufstellen (die Hello Bank führt in ganz Österreich 5 Filialen und bei der Easybank können ein Teil der Geschäfte auch in BAWAG P.S.K. Geschäftsstellen getätigt werden).
Alternative Banken mit Filialstruktur
Folgende Banken können für willige Bank Austria Wechsler interessant sein:
- Erste Bank und Sparkassen
- Raiffeisenbanken
- Volksbanken
- Oberbank, BKS bzw. BTS
- regionale Banken wie VKB Bank, Bank Burgenland, …
Alternative Direktbanken
Folgende 3 Direktbanken sind in Österreich mit einem umfangreichen Produktportfolio vertreten.
Führt man einen Gehaltskonto Vergleich bei diesen 3 Direktbanken durch, so ähneln sich die Angebote sehr. Bei der Bankdirekt müssen mindestens 1.500 Euro im Monat eingehen und ein zweites Produkt fix abgeschlossen werden, um in den Genuss eines kostenlosen Gehaltskontos zu kommen. Dies ist nicht so aufwendig bei der Easybank oder bei der Hello Bank. Hier gehts deutlich einfacher zu und bei der Hello Bank gibts im Moment sogar einen Eröffnungsbonus von 75 Euro. Kontoführung, Bankomat- und Kreditkarte sind bei allen 3 Banken natürlich gratis, sofern das Konto als Gehaltskonto verwendet wird.
Wie geht es nun bei der Bank Austria weiter?
Im Dezember ist es dann soweit, dass alle Bank Austria auch tatsächlich wissen wie es weitergeht. Man darf sich aber nicht allzu viel von diesem Termin erwarten, denn hier wird nur verlautbart, ob die Bank Austria bzw. deren Retailgeschäft nun abgestossen wird oder das bestehende Geschäft effizienter gemacht wird. Die Auswirkungen auf die bestehenden Bank Austria Kunden werden dann erst in den nächsten Monaten und Jahren sichtbar. Fix ist, dass es anders werden wird, über das wie und wann und durch wen ist noch offen. Auf jeden Fall bleibt es noch sehr spannend für die vielen bestehenden Bank Austria Kunden!